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J50 Der mitfühlende Retter

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Emotionen und Vollmacht - Jesus repräsentiert das Gute
Emotionen und Vollmacht - Jesus repräsentiert das Gute

Einfühlsam hatte sich Jesus der erschütterten Marta zugewendet. Voller Hoffnung und Lebenskraft war sie kurz darauf zu ihrer Schwester zurückgelaufen, um Maria zu Jesus zu rufen:

 

Jesus war noch nicht ins Dorf hineingekommen. Er war noch an der Stelle, wo Marta ihn getroffen hatte. Die Juden, die bei Maria im Haus gewesen waren, um sie zu trösten, sahen, wie sie plötzlich aufstand und hinausging. Sie dachten, sie wolle zur Gruft gehen, um dort zu weinen, und folgten ihr.

Als Maria nun an die Stelle kam, wo Jesus war, warf sie sich ihm zu Füßen und sagte: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.“ Als Jesus sah, wie sie weinte und ebenso die Juden, die mit ihr gekommen waren, wurde er innerlich aufgewühlt und war sehr erregt. „Wo habt ihr ihn hingelegt?“, fragte er sie. „Komm und sieh selbst“, sagten die Leute. Da brach Jesus in Tränen aus. „Seht einmal, wie lieb er ihn gehabt hat“, sagten die Juden. Aber einige von ihnen meinten: „Er hat doch den Blinden geheilt. Hätte er dann nicht auch Lazarus vor dem Tod bewahren können?“ Jesus ergrimmte erneut und ging zur Gruft.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 11,30-38a

 

Die Trauernden und ihr Leid lassen Jesus nicht kalt. Wenn wir meinen, es sei fromm, Emotionen zur Seite zu schieben, dann lernen wir bei Jesus das Gegenteil: Seine Liebe zu den Trauernden zeigt sich in Tränen, seine Empörung ist ebenfalls deutlich erkennbar. Sein Schüler Johannes erinnert sich Jahre später daran und schreibt es im Evangelium auf. Jesus repräsentiert das Gute; sein gesamtes Wesen strahlt Gutes aus. Das kommt auch in seinen Emotionen zum Ausdruck:

 

Denn der Tod gehört nicht zum Leben. Er verursacht tiefstes Leid und ist dem Leben diametral entgegengesetzt. Tod gehört nicht zu Gottes guter Schöpfung. Tod und all das Böse kamen in die Welt, weil Menschen sich vom Bösen verführen ließen. Bis heute leiden wir darunter. Und Jesus ist zutiefst empört über diesen Feind des Lebens. Zugleich weint er mit den Trauernden über ihr Leid und geht mit ihnen zur Gruft:

 

Das war eine Höhle, die mit einem Stein abgedeckt war. „Hebt den Stein weg!“, sagte Jesus. Doch Marta, die Schwester des Verstorbenen, wandte ein: „Herr, der Geruch! Er liegt ja schon vier Tage hier.“ Jesus erwiderte: „Ich habe dir doch gesagt, dass du die Herrlichkeit Gottes sehen wirst, wenn du mir vertraust!“ Da nahmen sie den Stein weg. Jesus blickte zum Himmel auf und sagte: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich weiß, dass du mich immer erhörst. Aber wegen der Menschenmenge, die hier steht, habe ich es laut gesagt. Sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast.“ Danach rief er mit gewaltiger Stimme: „Lazarus, hierher! Heraus!“ Da kam der Tote heraus, Hände und Füße mit Grabbinden umwickelt und das Gesicht mit einem Schweißtuch zugebunden. „Macht ihn frei und lasst ihn gehen!“, sagte Jesus.

Als sie das gesehen hatten, glaubten viele der Juden, die zu Maria gekommen waren, an Jesus. Doch einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten, was Jesus getan hatte.

Johannes-Evangelium 11,38-46

 

Jesus hat Vollmacht über den Tod. Er holte den toten Lazarus ins Leben zurück als unübersehbaren Hinweis für Gottes Liebe und Macht. Es gab viele Augenzeugen dafür. Jedoch will Jesus mehr erreichen, als nur eine Lebensverlängerung wie bei Lazarus. Jesus möchte uns ewiges Leben schenken. Leider kennzeichnet jede einzelne Sünde uns eindeutig als zum Bösen zugehörig. Sünde hat keinen Platz in Gottes Nähe, denn Gott ist heilig und gerecht. Weil Gott die Menschen, die er so liebt, nicht gerecht richten will, suchte er eine juristisch einwandfreie Lösung: Die Schuldenübernahme ist ein juristisch gültiger Grundsatz, den wir aus moderner menschlicher Rechtsprechung ebenfalls kennen. Auf dieser Grundlage wurde der Sohn Gottes zum einzigen Menschen, der jemals ohne Sünde lebte. Er übernahm unsere Strafe und ließ sich freiwillig kreuzigen.

 

Nicht nur damals liebte Jesus die Menschen so sehr, dass er zornig und traurig war über das Böse, das ihnen widerfuhr. Jesus ist ein persönlicher Gott, der sich für unser Wohlergehen einsetzt, besonders für das ewig bleibende.

 

Es gab damals Leute, die erlebten Jesus. Sie sahen, dass der tote Lazarus wieder lebendig wurde; sie sahen all das Gute und blieben Gegner von Jesus. Sie schmiedeten böse Pläne, aber letztlich werden sie an Gottes Gerechtigkeit scheitern.

 

Demgegenüber möchte ich mich Jesus zuwenden. Ich möchte immer wieder lernen, ihm zu vertrauen, auch wenn ich ihn nicht verstehe. Nicht nur zu Ostern feiern viele Glaubende weltweit Jesus, den Auferstandenen. Wir feiern Jesus, der sein Leben gab, damit wir ewig mit ihm leben können.

Auch Sie haben die Möglichkeit zu erkennen, was wahr, echt und gut ist. Das verspricht Jesus denen, die aufrichtig suchen.

  

Tamara Schüppel

 

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