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J61 Lieben Sie Jesus?

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Warum Gebote nicht die Hauptsache sind
Warum Gebote nicht die Hauptsache sind

Jesus möchte seine Nachfolger ermutigen. Nur wenn wir uns ganz praktisch auf Gottes Angebote einlassen, können wir von seinen Worten profitieren. Ich hoffe, Sie sind aufgrund der vorhergehenden Etappe J60 ermutigt in den Lernprozess des Betens gestartet - vielleicht ganz neu oder auch mit neuer Zuversicht. Jesus fordert uns heraus, damit er uns beschenken kann:      

 

Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.

Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, ich komme zu euch. Nur noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und auch ihr leben werdet. An jenem Tage werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch.

Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 14,15-21 (Einheitsübersetzung 2016)

 

Ist Ihnen das aufgefallen? Jesus fordert nicht, dass Menschen seine Gebote halten sollen. Für ihn ist das Beachten der göttlichen Gebote ein Nebenprodukt der eigentlichen Gottesbeziehung. Hier eröffnet Jesus eine ganz neue Dimension dieser Gottesbeziehung. In wenigen Stunden wird er die Trennung zwischen Gott und Menschen beseitigen: Er wird sich anstelle der Sünder bestrafen lassen, um jedem Menschen die juristisch gültige Vergebung des gerechten Gottes anzubieten. Als Jesus unschuldig am Kreuz stirbt, geht es um viel mehr, als um ein Justizverbrechen. Wie so oft in der Geschichte nutzt der allmächtige Gott scheinbar unabänderliche Ereignisse, um zu seinem guten Ziel zu kommen. Offensichtlich agiert der gute Schöpfergott häufig unbemerkt. Dessen ungeachtet behält er den Ausgang des Geschehens fest in seiner Hand. 

 

Im Gespräch mit seinen engsten Freunden geht Jesus besonders auf die neue Tiefe der Gottesbeziehung ein: Bisher, im Alten Bund, stand das Beachten von Gottes Geboten zentral im Mittelpunkt; auch wenn jeder schon damals begreifen musste, dass er auf Gottes Gnade angewiesen war. Jesus hebt kein einziges dieser Gebote auf, aber ihm geht es um mehr: um Liebe zu Gott. Ob ein Mensch Gott liebt, erkennt man daran, dass er Gottes Gebote beachtet. Denn wer Gott liebt, wird natürlich nicht Gottes Gnade und Barmherzigkeit ausnutzen wollen. Stattdessen wird jemand, der Gott liebt, genau wissen wollen, wie Gott ist und was ihn freut. Das Beachten von Gottes Geboten ist sozusagen ein „Nebenprodukt“. Die Hauptsache ist unsere Liebe zu Jesus.

 

Jeder, der Gottesbeziehung lebt, versteht zunehmend besser, dass Gott es gut meint. Allerdings können wir Menschen das nicht bei jedem einzelnen Schritt erkennen. Streckenweise ist Vertrauen zu Jesus echt anstrengend, denn manch mühevoller Weg zahlt sich erst in Gottes Ewigkeit aus. Weil es unterwegs anstrengend wird, unterstützt Jesus uns durch seinen Geist. „Beistand“ nennt Jesus ihn oder auch „Anwalt“. Einerseits vertritt uns Gottes Geist vor Gott, wenn wir beten (vgl. Etappe J60). Andererseits möchte Gott uns durch seinen Geist ganz flexibel führen. Beweisen kann man Gottes Geist ebenso wenig wie den Schöpfer selbst. Jeder kann sich aufrichtig auf den Weg zu Gott machen und wird so die Wahrheit erfahren. Das hat Gott versprochen.

 

Aber wo finden wir sichere Orientierung für unser Glaubensleben? Manche Christen beurteilen alles aufgrund von Bibelstellen und rutschen dabei in eine gesetzliche Denkweise. Statt Jesus zu lieben, sind sie vorrangig auf richtiges Verhalten orientiert. Andere Christen meinen, Gottes Gebote hier und da modernisieren und ändern zu müssen. Statt Jesus zu lieben, orientieren sie sich an Zeitgeist und Mitmenschen. Beides ist gefährlich: Vor dem gesetzlichen Denken warnt uns beispielsweise der Apostel Paulus im Galaterbrief mit scharfen Formulierungen. Wer hingegen göttliche Richtlinien abändert, wird von Gott zur Verantwortung gezogen (vgl. Matthäus 5,19; Offenbarung 21,19).

 

Sichere Orientierung finden wir ausschließlich bei Gott! Jesus fordert uns heraus, persönliche Gottesbeziehung zu leben und Vertrauen zu wagen. Wir können Jesus beispielsweise um Weisheit bitten, wenn wir sein Wort lesen. Auf diesem Weg erlebe ich häufig, wie Gott in meine konkrete Situation hineinspricht. Wir können auf gute Gedanken reagieren, die uns beim Beten kommen oder auch auf Hinweise und Ratschläge von Menschen. Manchmal finden wir hilfreiche Lösungen, während wir unsern Herrn mit Liedern loben. Das Wichtigste ist: Nehmen wir uns bewusst Zeit für Jesus! Er hat versprochen, uns nicht verwaist zurückzulassen. Wir können ihm vertrauen, denn er ist der allmächtige Gott, der uns liebt. Wagen wir Vertrauen!

 

Tamara Schüppel

 

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