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J63 Wollen Sie Gutes hervorbringen?

Sie können auch parallel mitlesen.


Spannend, was Jesus seinen engsten Freunden beim Abschied mit auf den Weg gibt! Seine Versprechen gelten bis heute jedem, der mit ihm unterwegs ist:


Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weinbauer. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, nimmt er weg, und jede, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie noch mehr Frucht bringt.

Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich euch gesagt habe. Bleibt in mir, und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich heraus keine Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr es nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun [oder: bewirken*]. Wer nicht in mir bleibt, wird weggeworfen wie die Rebe und verdorrt; man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.

Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt, und es wird euch zuteil werden. Dadurch wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Die Bibel, Johannes-Evangelium 15,1-8 (Zürcher Übersetzung, 2007)

* Übersetzung T.S.


Wenn wir Jesus zuhören und bewusst in seiner Nähe bleiben, dann sind auch wir grundsätzlich rein. Jesus reinigt uns von allem Bösen, denn sonst wäre keine Nähe zu dem vollkommen guten und gerechten Gott möglich. (vgl. 1. Johannes 1,9: Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.)


Jedoch geht es nicht um eine einmalige Entscheidung. Mit seiner Bildrede macht Jesus deutlich: Gottesbeziehung ist kein statisches Bekenntnis; es geht um ständige Entwicklung. Unsere Verbindung zu Jesus gleicht der Verbindung der Reben zum Weinstock. Nur aufgrund einer intensiven Verbindung zum Weinstock können die Reben wachsen und überleben. Und dann kommt der Weingärtner, der in unserem Bibeltext mit Gott, dem Vater, verglichen wird: Schon kurz nach dem Austrieb erkennt der erfahrene Winzer schwache Kümmertriebe oder überflüssige Wasserschosse, die er sorgfältig entfernen muss, um die guten Fruchttriebe besser zu fördern. Nach der Rebblüte werden auch die Fruchttriebe zurückgeschnitten. Denn für eine gute Qualität der Früchte ist ein optimales Blatt-Fruchtverhältnis notwendig.


Gott handelt in keinem Fall willkürlich. Er hat das Wohl des Einzelnen im Blick und nimmt auf unseren Willen Rücksicht. Gott zwingt uns zu nichts. Die Jünger konnten sicher sein, dass Gott gut und barmherzig ist, denn sie kannten Jesus. Sie vertrauten ihm. Auch für uns ist das die Grundlage der Gottesbeziehung: Vertrauen zu Jesus.

Aber mal ehrlich: Gottes Handeln empfinden erfahrene Christen durchaus als schmerzhaft. Dieses Zurückschneiden sieht bei jedem anders aus. Es geschieht individuell zum Besten des Einzelnen, aber es ist schmerzhaft. (Vergleichen Sie dazu gern den Bibeltext Hebräer 12. Nehmen Sie sich Zeit dafür und reden Sie mit Jesus darüber.) Werden Sie Schmerzen hinnehmen, weil Sie darauf vertrauen, dass der Schöpfer Ihnen eine heilsame Behandlung verordnet? Oder rennen Sie doch lieber davon? Achtung: Echtes und ewiges Leben ist nur in Verbindung mit Jesus möglich! Offensichtlich kann man diese Verbindung auch bewusst wieder lösen. Dann können wir nichts bewirken, denn ohne Jesus sind wir aus Gottes Sicht geistlich tot. Und eine solche Rebe ohne Frucht entfernt der Weingärtner.


Was sind das für Früchte, die Gott bei uns sucht und fördern will?

Es geht um Liebe zu Gott und zu Mitmenschen, um Geduld, Freundlichkeit, Weisheit ... Für Gott sind innere Werte vorrangig. Das sind Kernkompetenzen in Gottes Reich, die nach außen wirken. (Im Neuen Testament finden wir mehrere Aufzählungen dieser Früchte, beispielsweise hier: Galater 5,22-23; Philipper 4,8, Epheser 5)


All die Aktivitäten, mit denen wir unser Selbstwertgefühl vor andern und uns selbst aufbessern, sind keine Früchte, die Gott sucht. Früchte wachsen oft lange Zeit still und unbemerkt und werden ganz selbstverständlich in guten Taten sichtbar. Aber leider brüsten sich Christen häufig mit einer Menge wichtiger Aktivitäten und messen sich gegenseitig daran. Vielleicht sind gerade das jene fruchtleeren Triebe, die Gott früher oder später zurückschneiden muss. Andernfalls ist die wertvolle Frucht in Gefahr. Machen wir uns nichts vor: Jeder von uns hat Rückschnitt durch Gott nötig – und meist verstehen wir den Weinbauern nicht, während wir unter der Behandlung leiden. Wagen wir dennoch Vertrauen zu Gott? Dann wächst bereits eine besonders edle Frucht: Glauben nennt Jesus das.


Vielleicht ist jetzt der vieldiskutierte Bibelvers mit der garantierten Gebetserhörung gar nicht mehr so unverständlich: Auf diese echten Werte kommt es bei Gott an. Beten wir intensiv darum?

Möglicherweise sehen wir selbst wenig davon; wir müssen den Wert der Frucht auch nicht messen. Früchte sind kein Ziel, sondern die Richtung, in die wir uns bewegen. Unser Ziel ist eine Person: Jesus. Aus dieser Verbindung werden unaufhaltsam gute Früchte wachsen. So manche großartige Ernte sieht aus menschlicher Sicht aus wie eine Aneinanderreihung von Niederlagen. Studieren Sie dazu gern das Leben des Propheten Jeremia. Vergessen wir nicht: Gott ist gerecht, er wird die echten Früchte werten bei seiner Entlohnung (vgl. 2. Korinther 5,10). Er möchte uns zu reichlicher und guter Frucht verhelfen, deshalb verspricht Jesus hier garantierte Gebetserhörung.

In diesem Sinn dürfen wir mutige Bitten wagen. Wir brauchen Kernkompetenzen, damit wir in Gottes Reich etwas bewirken können. Vor allem brauchen wir intensive Jesus-Beziehung. So ehren wir Gott mit unserem ganzen Leben!


Tamara Schüppel


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