Sie können auch parallel mitlesen.
Als Jesus Abschied nimmt von seinen Freunden, verschweigt er nicht, dass konsequente Nachfolge ernsthafte Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Nachfolge bedeutet, dass die Jesus-Beziehung unser gesamtes Leben durch-strahlt. Wir werden zu Gottes Mitarbeitern, denn auch auf diese Weise begegnet Jesus den Menschen in unserem Umfeld. Die Re-aktionen anderer reichen von Wertschätzung bis zu Hass mit gesellschaftlicher Ausgrenzung und lebensbedrohlicher Hetzjagd. Aber Jesus will seine Leute ermutigen, nicht nur damals, sondern auch uns hier und heute:
Ich habe es euch aber gesagt, damit ihr, wenn deren Stunde kommt, euch daran erinnert, dass ich es euch gesagt habe. Ich habe es euch nicht von Anfang an gesagt, weil ich ja bei euch war. Jetzt aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: ‚Wohin gehst du?‘, sondern weil ich euch das gesagt habe, hat Trauer euer Herz erfüllt.
Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist zu eurem Wohl, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, wird der Fürsprecher nicht zu euch kommen; wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen und aufdecken, was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist;
Sünde: dass sie nicht an mich glauben,
Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht,
Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist.
Noch vieles hätte ich euch zu sagen, doch ihr könnt es jetzt nicht ertragen.
Wenn er aber kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und was kommen wird, wird er euch kundtun. Er wird mich verherrlichen, denn aus dem Meinen wird er empfangen und euch kundtun. Alles, was der Vater hat, ist mein. Darum habe ich gesagt, dass er aus dem Meinen empfängt und euch kundtun wird.
Die Bibel, Johannes-Evangelium 16,4-15 (Zürcher Übersetzung, 2007)
Allein schaffen wir Menschen es nicht: Nur Gott selbst kann uns und unsere Mitmenschen davon überzeugen, dass wir nichts dringender brauchen als Frieden mit Gott, – dass es um unsere ewigwährende Zukunft nach diesem Leben geht, – dass es vollkommene Gerechtigkeit gibt und unser bisschen Gutsein nicht ausreicht, um die fehlende Gemeinschaft mit Gott zu überbrücken. Gott schuf den Menschen, weil er uns als Gegenüber wollte. Stellen wir uns diese Wertschätzung vor: Gott wünscht sich Menschen als Gegenüber, sogar dann noch, als diese zu seinem Feind überlaufen und vom Bösen verdorben werden. Sünde ist, dass wir die Gemeinschaft mit Gott nicht leben. Es gibt ein göttliches Gericht für diese Zielverfehlung unseres Lebens. Der an unserer Stelle gerichtete Jesus ist unsere einzige Möglichkeit, um die kaputte Gemeinschaft mit Gott wiederherzustellen. Deshalb ist es Sünde, nicht an Jesus, den Auferstandenen, zu glauben.
Nur von Gott lernen wir, was Gerechtigkeit und Gericht bedeutet: Der Fürst dieser Welt, der Böse, ist bereits gerichtet. Das sagt Jesus im Hinblick auf seinen Tod am Kreuz.
Ursprünglich wurde der Teufel von Gott als Engel geschaffen und mit besonderer Schönheit und Weisheit ausgestattet (vgl. Hesekiel 28,12-19 und Jesaja 14,12-14). Aufgrund seines Titels „Fürst der Welt“ können wir davon ausgehen, dass Gott ihm die Verwaltung unserer Erde anvertraut hatte. Statt seinen gottgegebenen Aufgaben nachzukommen, rebellierte er gegen Gott und zog die Menschen mit sich in das Böse, in die Gottesferne.
Jesus besiegte den Teufel, indem er juristisch gerecht die Menschen aus seinem Bann befreite. Deshalb darf und muss jeder Mensch frei entscheiden, ob er Gott oder seinem Feind, dem Teufel, gehören möchte.
Jesus lebt jetzt hoch geehrt in der Herrlichkeit bei Gott, dem Vater (vgl. Apostelgeschichte 2,34 und Philipper 2,9). Demgegenüber ist der Teufel, der Ankläger der Gläubigen, besiegt (vgl. Johannes 12,31 und Offenbarung 12,10). Sein Urteil wurde noch nicht vollständig vollstreckt: Er und seine Anhänger werden in die furchtbare, nie endende Gottesferne verbannt, ein Ort voller Qualen und in der Abwesenheit alles Guten und Schönen.
Wer durch Jesus Gemeinschaft mit Gott hat, der will Gottes heilmachendes Licht in die Dunkelheit seines eigenen Seins und seines Umfeldes bringen. Durch das Licht werden zunächst all die bösen, ungerechten und unguten Dinge sichtbar. Wir brauchen dringend göttliche Unterstützung bei all den Anforderungen der Jesus-Nachfolge. Jesus weiß das und deshalb sagt er, dass es für die Menschen von Vorteil ist, wenn er weggeht. Denn dann ist der Weg frei für das Kommen des Heiligen Geistes. Im Zusammenwirken mit unserem auferstandenen Heilsbringer steht der Heilige Geist jedem ganz persönlich bei, der sich von Herzen auf Gott einlässt.
Was für ein Vorrecht! Gott selbst steht uns bei. Der Machthaber über Himmel und Erde schickt uns den Geist der Wahrheit zur Unterstützung und Orientierungshilfe. Auch wenn wir unterwegs sein Handeln oft nicht verstehen, wenn wir fassungslos zusehen, wie zurückhaltend Gott vorgeht aus Liebe zu denen, die es nicht verdienen: Wir dürfen Jesus vertrauen ... und manchmal ist das nicht leicht. Wollen wir dem vertrauen, der den Überblick hat? Vertrauen wir dem allmächtigen Schöpfergott, dass er uns zugefügtes Unrecht über kurz oder lang in Gutes umwandeln wird? Durch den Geist der Wahrheit möchte Jesus auch uns ganz individuell unterstützen und uns noch vieles erklären, deshalb bin ich auf Erkundungstour. Ich will den Auferstandenen noch besser kennenlernen; ich bin mit Gott unterwegs. Kommen Sie gern mit!
Tamara Schüppel
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